Die Höckelsburg - eine alte Keltenfeste
Die Höckelsburg ist eine alte keltische Befestungsanlage. Heute ist im wesentlichen ein langer Wall zu sehen, der auf einer Bergspitze liegt. Ein Besuch lohnt sich allein wegen der Natur, denn die Höckelsburg liegt in einem attraktiven Waldgebiet.
Historische Infos zur Höckelsburg (Wikipedia)
Lage
Nördlich von Herzhausen, zwischen Itter- und Wennenbach, erhebt sich die Höckelsburg (auch Heckelsburg, 407 m ü. NN.) steil aus den beiden Tälern. Der Berg trägt seinen Namen nach den Überresten einer alten Burganlage auf seinem Gipfel.
Man kann sie auf zwei Wegen erreichen. Parkt man sein Auto auf dem Rastplatz an der Bundesstraße oberhalb des Itterpegels, kommt man über die feste Itterbrücke ins Wennental. Doch bevor man dies erreicht hat, biegt man gleich rechts ab und strebt auf festem Wege der Höhe zu, das Ittertal zur Rechten unter sich lassend. Hat man die Höhe erreicht, führen Waldwege über die Höhe in südlicher Richtung zur Burg.
Wer den etwas beschwerlichen Aufstieg scheut, sollte den Höhenweg nehmen, der von der Immighäuser Straße oberhalb von Thalitter links abbiegt und durch Feld und Wald weit oberhalb des Ittertales zur Höckelsburg führt.
Was findet man? Am Ziel angelangt, ist der Wanderer vielleicht enttäuscht, denn er findet dort beim ersten Hinsehen weder Turm- noch Mauerreste einer Burg. Doch auffällig ist ein etwa 70 bis 80 Meter langer Wall, der sich quer über den Bergrücken legt und die Bergnase nach Norden zu völlig abriegelt; besser gesagt, früher einmal abriegelte, denn bei der forstlichen Erschließung wurde ein Weg durch den Wall angelegt. Natürlich ist der im Laufe von über zweitausend Jahren auch flacher geworden.
Nach den beiden Talseiten hin fällt der Berg sehr steil ab. Hier lassen sich keine Überreste von Wehranlagen ausfindig machen. Der Zuflucht gewährende Bergsporn selbst ist mehr oder weniger eben und hat die Form eines spitzwinkligen Dreiecks. Ein Brunnenloch entdeckte ich nicht.
Der Wall - typisch für die Bauweise der Kelten
Unser Interesse wendet sich dem Wall zu. Man erkennt deutlich, dass hier verschieden große Steine von Menschenhand zusammengetragen wurden. Besonders in der Mitte des Walles fallen uns "Steine" auf, die sich im Aussehen und Gewicht völlig von den übrigen Grauwackensteinen unterscheiden. Sie sind ganz leicht, tuffartig porös, teilweise versintert und mit weißen Quarzkörnchen durchsetzt. Man meint, ein Stück grauen Koks in den Händen zu halten. Der erste Gedanke ist: Hier muss große Hitze auf die Steine eingewirkt haben! Wenn man Glück hat, findet man im Wall noch ein Weiteres: stark verrostete, vierkantige Eisennägel! Diese Funde sind typisch für eine von den Kelten erbaute Wehranlage und es gibt einige Parallelen zu der als "Schlackenwall" bezeichneten Anlage der Höckelsburg, die von Fachleuten und durch Ausgrabungen einwandfrei als keltisch eingestuft werden. - Der Wissensdurst wird geweckt. Wer waren diese Kelten? Wie sah der Wall wohl ursprünglich aus, wann wurde er erbaut und wann und von wem zerstört?
Die Kelten
Über diese indogermanische Völkergruppe, die von den Römern als Barbaren bezeichnet wurde, über ihre Kriegs- und Wanderungszüge, über ihre Religion und ihre hohe Kultur und Kunstfertigkeit sind viele, viele Bücher geschrieben worden. An dieser Stelle möchte ich nur, ausgelöst durch die Geschichte der Höckelsburg, das Interesse des Lesers für dieses Volk wecken, das auch für die Frühgeschichte unseres Raumes bedeutungsvoll war. Woher die Kelten eigentlich kamen, weiß man nicht so recht. Vielleicht war es der südrussische Raum am schwarzen Meer. Unbekannt ist auch, was ihren Wanderdrang zum Westen auslöste. Schon in der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit, 750 bis 450 vor Christi Geburt) und auch in der nachfolgenden Latenezeit bewohnen die Kelten den gesamten süddeutschen Raum, den Balkan und Frankreich. Von hier aus drangen sie zur Pyrenäenhalbinsel vor und gingen hinüber zu den britischen Inseln, wo besonders in Wales, in Irland und Schottland der keltische Einfluss bis heute nachweisbar ist.
Die keltischen Galater zogen im 3. Jh. v. Chr. über den Bosporus nach Kleinasien. Es sind die gleichen, an die der Apostel Paulus später seinen "Galaterbrief" schreibt. Bereits 387 v. Chr. besetzten die Kelten Oberitalien. Ihr Heerführer Brennus eroberte im gleichen Jahre Rom. Ihm wird der Ausspruch "Wehe den Besiegten" zugeschrieben. Für uns ist die Ausdehnung des keltischen Siedlungsraumes nach Norden von besonderem Interesse. Es gilt als sicher, dass die Kelten, die so stark zum Süden und Westen drängten, nach dem Norden hin nicht über die Mittelgebirge hinaus vorgedrungen sind. Wahrscheinlich geboten ihnen hier Germanenstämme Halt. In unserem Raum waren es die Chatten, die die Kelten verdrängten. Sie sind jedenfalls schon im ersten vorchristlichen Jahrhundert im heutigen Hessen nachweisbar. Gegen diese Germanenstämme bauten die Kelten einen etwa vierhundert Kilometer langen Sperrgürtel von Burgen, die sich vom Hunsrück bis zum Thüringerwald hinziehen. Zu den Burgen dieser nördlichen Grenzsicherung gehörte neben der "Hockelsburg" auch die "Hünselburg" südlich von Basdorf auf dem schmalen, nach zwei Seiten steil abfallenden Bergsporn des "Lindenberges" gelegen. Zwei auffällig weit (500 Meter) voneinander entfernt liegende starke Wälle riegelten den Bergsporn nach Norden ab. Zwar sind dies keine Schlackenwälle wie bei der Höckelsburg, aber Scherbenfunde und eine Glasperle bezeugen die Kelten als Erbauer in der Spätlatenezeit.
Durch Ausgrabungen (Gensen) in den letzten Jahrzehnten besser informiert sind wir über eine bedeutende frühkeltische Stadtanlage unserer Heimat, den Christenberg bei Münchhausen. Hier wurde auch der Wall untersucht, die Jahresringe der dort verwendeten Eichenbalken vergleichend zur Altersbestimmung herangezogen und so das Datum der Erbauung 447 vor Chr. ermittelt. Von der keltischen Mauer, die der Wall verbarg, ist im dortigen Gasthaus ein Modell zu besichtigen. Ihre Zerstörung wird um das Jahr 200 v. Chr. vermutet.
Der Wall war eine Mauer
Über die Verdrängung der Kelten durch die Chatten gibt es keine schriftlichen Nachrichten. Was wir über die Kelten wissen, stammt aus der Feder griechischer und römischer Zeitgenossen. Besonders die Römer fühlten sich von den Kelten, die sie "Galli" nannten, bedroht. Der große römische Feldherr Gaius Julius Caesar (100 bis 44 v. Chr.) führte seine Legionen auf mehreren Feldzügen (58 bis 51 v. Chr.) gegen die Gallier (Kelten) und unterwarf sie nach blutigen Kämpfen. Über die Kelten und seine Feldzüge gibt er in seinem Werk "De bello Gallico" (Über den gallischen Krieg) einen Frontbericht aus eigenem Erleben. Uns soll an dieser Stelle nur seine Beschreibung der keltischen Mauer interessieren. Caesar beschreibt im 24. Kapitel des VII. Buches den "murus Gallicus" wie folgt: "Alle gallischen (keltischen) Mauern sind etwa folgendermaßen gebaut. Man legt Balken rechtwinklig zur Längsrichtung der Mauer und fortlaufend nebeneinander auf den Boden. Die Abstände voneinander sind gleich und betragen zwei Fuß (60 cm). Diese Balken verklammert man an der Innenseite miteinander und bedeckt sie mit einer starken Schicht Schutt. An der Außenseite dagegen füllt man die erwähnten Zwischenräume mit großen Steinen völlig aus. Sind nun diese Balken gelegt und miteinander verklammert, so kommt eine zweite Schicht darauf, und zwar so, dass nicht Balken auf Balken liegt, sondern dass unter Einhaltung der gleichen Zwischenräume die einzelnen Balken durch dazwischen liegende Steinblöcke fest umschlossen werden. Auf diese Weise wird der Bau Schicht für Schicht zusammengefügt bis die gehörige Höhe erreicht ist. In ihrem bunten Aussehen ist eine solche Anlage durch den regelmäßigen Wechsel der in geraden Linien geschichteten Balken und Steinen nicht unschön; zugleich aber ist sie für die zweckmäßige Verteidigung einer Stadt überaus günstig, weil vor dem Feuer die Steine und vor dem Mauerbrecher (Rammbock oder Widder) die Querbalken auf der Außenseite schützen, die außerdem noch durch Balken von durchschnittlich 40 Fuß (12 m Länge) auf der Innenseite fest miteinander verbunden sind und daher weder durchgeschlagen noch auseinander gerissen werden können". Soweit Caesars Beschreibung der keltischen Mauer, die er auf seinen Feldzügen in das Kerngebiet der Kelten (Gallier), dem süddeutschen Raum und im heutigen Frankreich kennen gelernt und mit seinen Legionen erstürmt hatte. Seiner Beschreibung wäre noch hinzuzufügen, dass die Mauer auf der Innenseite mit Erde angeschüttet war, wodurch sie für die Verteidiger leicht zugänglich war. Die Mauer hatte wohl auch durch hochgestellte Balken eine Brustwehr und war durch die Anrampung zusätzlich verstärkt.
Die Keltenfeldzüge hatten Caesar auch hinüber nach Britannien geführt, aber in das nördliche Grenzgebiet der Kelten zu den Germanen war er nicht vorgestoßen. Hier im deutschen Mittelgebirgsraum hatten um diese Zeit die germanischen Stämme die Kelten bereits verdrängt oder unterworfen. Denn die Kriegszüge der römischen Feldherrn Drusus, Varus und Germanicus um die Zeitwende und im ersten Jahrhundert danach richteten sich gegen germanische Stämme und auch Tacitus erwähnt hier die Kelten nicht mehr.
Durch Feuer zerstört
Was berechtigt uns, den Wall der Höckelsburg als eine keltische Mauer, wie nach der Beschreibung Caesars anzusehen? Es ist die Art wie sie zerstört wurde. Wenn Caesar auch schreibt, dass dieser Mauerkonstruktion weder mit dem Mauerbrecher noch mit Feuer beizukommen war, so hatte der Angreifer neben der Ersteigung der Mauer mit Leitern, die stets verlustreich war, auch keine andere Wahl. Bei der Höckelsburg legten die Angreifer, es könnten Chatten gewesen sein, ein gewaltiges Feuer an die Mauer. Es muss so gewesen sein, denn die Verschlackung und Versinterung der Grauwacken lässt sich nur so erklären. Daraus folgt, dass wir es bei der Mauer der Höckelsburg mit einer Holz-Stein-Konstruktion keltischer Art zu tun haben. Dies Annahme wird noch dadurch verstärkt, dass man auch Eisennägel als Balkenverbinder im Wall findet.
Der Ausgriff der Chatten nach Süden und damit die Zerstörung der Höckelsburg könnte etwa hundert Jahre vor unserer Zeitrechnung geschehen sein. Erbaut wurde sie vielleicht vierhundert Jahre früher am Beginn der Latenezeit, die als die eigentliche Keltenaera angesehen wird. Nördlich der Höckelsburg gibt es (nach Niemeier) sieben Hügelgräber. Aber auch auf dem Mühlenberg und dem Frankenberg sowie auf den Bergen südlich der Eder findet man zahlreiche Hügelgräber, die aber sicherlich älter sind als die Höckelsburg, denn die Funde von Grabbeigaben (Steinbeile, Scherben und Bronzeschmuck) belegen ihre Entstehung von der jüngeren Steinzeit an (um 2000 v. Chr.) über die Bronzezeit (etwa seit 1400 v. Chr.) bis in die frühe Eisenzeit (Hallstattzeit 750 - 450 v. Chr.).
Die Höckelsburg bzw. ihre Mauer, war eine kleine Anlage, gemessen an den großen Keltenburgen wie z.B. der Amöneburg oder des Altkönig im Taunus oder gar der Keltenstadt (Oppidum) bei Manching südlich der Donau. Diese war von einer sieben Kilometer (!) langen Mauer in Holz-Stein-Bauweise umgeben. Die Mauerhöhe betrug dort, vermutlich auch bei der Höckelsburg, gut vier Meter. Die Errichtung der Mauer samt Rampe war für damalige Verhältnisse eine erstaunliche Leistung. Man hat anhand der Erkenntnisse der Ausgrabung errechnet, dass an dieser Mauer allein achtzig Tonnen (= vier Güterwaggonladungen) Eisen in Form von etwa 30 cm langen Nägeln verarbeitet wurden!
In jener Zeit, als die germanischen Krieger nur mit einem Spieß ausgerüstet waren und nur die Edlen auch Schwerter trugen, hatten die Kelten bereits eine solche Eisenerzeugung, dass sie Eisennägel für ihre Wehrbauten in großer Menge einsetzen konnten. Besonders im "Noricum", dem heutigen Kärnten und der Steiermark war die keltische Eisenindustrie ansässig. Auch für das Siegerland müssen wir annehmen, dass sich dort ein keltisches Eisengebiet befand. Von hier könnten auch die Nägel der Höckelsburg stammen.
Man kann sich nicht gut vorstellen, dass die Höckelsburg ihre einstige Bedeutung nach der sehr frühen Zerstörung für alle Zeiten verloren haben könnte. Wenn sie keine militärische Funktion mehr gehabt, und auch der Bevölkerung der Gegend nicht als Zufluchtsort gedient hätte, wäre dieser Ort im Bewusstsein des Volkes wohl kaum als "Burg" lebendig geblieben. Der verfallene Wall allein hat dies sicherlich nicht vermocht.
Als Zufluchtstätte wird sie der Bevölkerung noch oft gedient haben. Da sie aber später im Stammesgrenzgebiet der Chatten und Sachsen lag, könnte sie im Sachsenkrieg Karls des Großen eine militärische Bedeutung gehabt haben. Solches vermutet jedenfalls auch Christian Paul, der die Geschichte des itterischen Kupferbergwerks erforscht und als Büchlein herausgegeben hat. In seinem Nachlass befindet sich eine handschriftliche Aufzeichnung über "Die Zerstörung der Höckelsburg". Eine Quelle gibt er nicht an. Eine authentische Quelle für seine Nachricht gibt es wohl auch nicht. Das, was uns Paul hier überliefert hat, dürfte wohl einer örtlichen "Chronik" entstammen (vielleicht Fürstenberg), in der man versucht hat, auffällige Ortsnamen geschichtlich auszudeuten. Vielleicht handelt es sich aber auch um eine alte Volkssage, sei sie nun echte Überlieferung oder die Erdichtung eines phantasiebegabten Heimatfreundes.
Paul berichtet: "Karl der Große zog in Richtung der jetzigen Weinstraße nach der Eresburg (Anm. Stadtberge, das heutige Obermarsberg). Bei Frankenberg ging er über die Eder. Dort ließ er eine starke Besatzung zum Schutz des Ederübergangs. - Bei Sachsenberg wurde er von den Sachsen angegriffen. Er erhielt von Frankenberg aus Unterstützung und schlug die Sachsen zurück. Ein großer Teil konnte aber, die großen Waldungen auf der linken Ederseite als Deckung benutzend, die Höckelsburg, eine stark verschanzte Volksburg auf einer vorspringenden Bergecke im Ittertale, erreichen. Von hier aus erfolgte ein neuer Angriff. Unweit Fürstenberg auf dem "Streitfelde" (Anm.: das Feld in der Nähe der Ziegelhütte, nördlich der Straße nach Immighausen) griffen die Sachsen mit Ungestüm an. Anfangs schien es, als sollten die Sachsen siegen. Nach mehrstündigem Kampf erhielten die Franken von ihrer Feste Frankenberg Verstärkung und schließlich mussten sich die Sachsen zurückziehen. Sie suchten ihre gut befestigte Wallburg Höckelsburg zu erreichen. Nur noch eine kurze Entfernung hatten sie zurückzulegen, als sie von den Franken eingeholt wurden. Mann für Mann wurde niedergemacht und man nennt heute noch diese Stätte die "Schlachteplätze"."
Es ist fast selbstverständlich, dass sich um die Höckelsburg auch Sagen ranken. Der eifrige Sammler alten Kulturgutes Rudolf Nord berichtet im Waldeckischen Landeskalender von 1936, was man sich in Immighausen erzählt. Sein Gewährsmann war der Bauer Friedrich Iske gewesen, damals 69 Jahre alt. Er erzählte:
"Mein Vater war mal in den "Bukengrund" gegangen und wollte "Schennstöcke" zum Besenbinden holen. Da hat er den Schimmel gesehen und einen, der darauf reitet, mit ganz weißen Haaren. Er hat erst gemeint, es wäre der alte Staudinger aus Itter. Wie er aber richtig hinsieht, da ruckt der Mann immer so mit den Zügeln. Das Pferd sollte über das Wasser, es sprang aber immer wieder zurück. Da sieht er auch, dass der Reiter ganz funkelnde Augen hat und lange, weiße Zähne. Da ist meinem Vater ein Licht aufgegangen; da wusste er, dass das nichts Richtiges war, und da ist er gelaufen, was er laufen konnte.
Och, es haben schon viele den Schimmelreiter gesehen, z.B. der verstorbene alte Bürgermeister Höbel, und der war doch gewiss ein glaubwürdiger Mann! Mein Vater hat immer steif und fest behauptet: Was er gesehen hätte, das hätte er gesehen; und davon ließe er sich nicht abbringen."
Iske hatte dann noch weiter berichtet: "Als mein Großvater noch lebte hatten wir einen Hüttejungen, der hütete auf unserer Wiese, da unten, wo auch mein Vater den Schimmelreiter gesehen hat. Da kommt er zur unrechten Zeit mit dem Vieh nach Hause. Er ist ganz weiß im Gesicht und hat sich ins Bett gelegt. Er hüte keine Kühe mehr da unten, hatte er gesagt; er hätte den Schimmelreiter gesehen mit den langen, weißen Haaren, mit den funkelnden feurigen Augen und den langen, weißen Zähnen, und er ist nicht zu bewegen gewesen, noch einmal in der Gegend die Kühe zu weiden. - Wenn der Schimmelreiter einen mitnehmen wollte, dann musste dieser ihm einfach folgen; er brachte ihn zum "Schlachteplatz", wo eine Schlachtebank stand. Da musste er dann sein Leben lassen."
Den "Schlachteplatz" lokalisiert Nord auf die südliche, ein wenig erhöhte Stelle der Höckelsburg, auf der eine unschätzbare alte, in sich verdrehte Eiche steht. Nord vermutet, dass sich hier eine altgermanische Opferstätte mit dem Opferstein befunden haben könnte. Er deutet auch diesen Bezug zu der Eiche an, von der er ein Foto beifügt. Diese Eiche stirbt langsam dahin. Obwohl sie sehr alt ist, kann sie vor mehr als tausend Jahren aber kaum ein großer Baum gewesen sein, unter dem Opferfeste gefeiert wurden.
Das Dunkel, welches über der Geschichte der Höckelsburg liegt, könnte durch Grabung durchaus erhellt werden. Und wenn man das, was der Volksmund überliefert hat, auch mit einem Lächeln abtun mag, so deutet es doch auf ein großes und tragisches Geschehen hin, was das Landvolk lange beschäftigt hat.